Elektronisches Patientendossier

Dieser Blog behandelt nur die Sicht der Pflegeinstitutionen und den von ihnen betreuten Personen.

Alters- und Pflegeheime sind angehalten sich an eine Stammgemeinschaft anzuschliessen um die Anbindung an das elektronische Patientendossier zu ermöglichen.

Die meisten oder alle der Institutionen dürften sich im Verlauf des Jahres 2022 einer solchen Stammgemeinschaft angeschlossen haben.

Auf ein grosses Interesse bei den Bewohnern stösst dieses elektronische Dossier indessen nicht aber die Notwendigkeit soll hier nicht bewertet werden.

Von Interesse sind in diesem Beitrag die entstehenden Kosten.

Eine bekannte Stammgemeinschaft verlangt von den Pflegeheimen eine nach Vollzeitstellen abgestufte Jahresgebühr. Diese fängt bei CHF 2’000 an und endet bei CHF 41’000.

Für ein mittelgrosses Pflegeheim bedeutet dies Kosten für die Jahresgebühr von CHF 6’000. Die kleineste Gebühr beträgt CHF 2’000. Im Durchschnitt CHF 4’000.

Gemäss Statistik 2020 gab es in der Schweiz 1’550 Alters- und Pflegeheime. Klassische Altersheime dürfte es nur noch wenige geben und der Durchschnitt von CHF 4’000 ist an der unteren Grenze angesetzt, weshalb es keine Rolle spielt ob es ein Alters- oder Pflegeheim ist.

Bei 1’550 Institutionen mit einer Jahresgebühr von CHF 4’000 resultieren Gebühreneinnahmen von CHF 6.2 Mio.

Und die Klassierung dieser Gebühr ? Sind es KVG relevante Kosten ? Dann bezahlt diese am Schluss der Steuerzahler, denn die Bewohner und Krankenkassen entrichten nur pauschale Beiträge nach Pflegestufe. Diese betrifft die Verteuerung nicht. Die Gemeinden sind als Restfinanzierer betroffen und damit die Steuerzahler.

Oder sind es nur weitere Verwaltungskosten ? Dann verteuern sie vor allem die Pensionskosten für die Bewohner und in einem bedeutenden Umfang, aber nicht zu 100 % wie oben erwähnt, wiederum die Gemeinden als Restfinanzierer.

Alle Institutionen sind gemäss KVG zu einer wirtschaftlichen Leistungserbringung verpflichtet. Die KVG pflichtigen Kosten pro Pflegeminute haben sich im Kanton Zürich in den letzten zwei Jahren um 10.8 % erhöht.

Rainer Brügger

dipl. Wirtschaftsprüfer